Am Montag 7. Mai war ich schon wieder im Burgund unterwegs. Diesmal zusammen mit dem Macher dieser Homepage. Dank meiner Überredungskunst beginnt er sich auch für das Burgund zu interessieren. Der Grund der kleinen Reise war ein Besuch auf der Domaine Sylvain Langoureau, um die bestellten 2016er zu holen und natürlich auch der guten Burgunder Luft wegen.
Bei schönstem Sonnenschein kamen wir am Montag Nachmittag im Weiler Gamay bei St. Aubin bei der Domaine Langoureau an. Da Sylvain noch in den Weinbergen mit dem Schnitt der Reben beschäftigt war, wurden wir von seiner Frau Nathalie empfangen.
Natürlich probierten wir auch die ausgezeichneten 2016er Weine. 2016 ist leider besonders in St. Aubin einiges erfroren, aber ansonsten sind die 2016er ausgezeichnet und sehr typische weisse Burgunder. Sie sind etwas feiner, eleganter und filligraner als die Weine aus 2015 und besonders beim Weisswein noch besser.
Wir probierten sämtliche St. Aubins, die wir bestellt hatten und natürlich auch den Meursault Blagny 1er Cru und den Puligny Montrachet 1er Cru La Garenne.
Dabei ist es immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich die einzelnen Weine sind. Der Champlot etwas fetter und dichter, vielleicht auch gefälliger, der En Remilly mineralischer und eleganter. Alles superlecker.
Nirgenwo ausser im Burgund werden so unterschiedliche Weine gemacht aus Rebbergen, die kaum 500 Meter voneiander entfernt sind.
Mir persönlich gefällt dieser St. Aubin besonders gut. Natürlich ist er noch etwas jung, aber wenn er 2-3 Stunden offen ist, schmeckt er schon derart gut, dass es schwerfällt ihn nicht jetzt schon zu öffnen. Trotzdem werden geduldige Geniesser belohnt werden.
Die Lage En Remilly ist traumhaft gelegen. Auf der anderen Strassenseite beginnt gleich Le Montrachet.
Leider gibt es auch im Burgund noch solche Weinberge. Verbrannte Erde nach Herbizideinsatz.
Zum Abendessen ( schon wieder im ausgezeichneten Caves Madeleine ) gönnten wir uns zum Abschluss diesen Spitzen Crus. Toller Produzent, Superlage und ausgezeichneter Jahrgang. Der Wein gefiel uns beim ersten Schluck ausgezeichnet. Man ist ja auch immer ein wenig beeindruckt vom grossen Namen.
Der Wein ist sehr dicht, schön rund und gefällig. Aber gerade das hat uns auch enttäuscht. Er wirkt sehr gemacht und lässt die typischen Burgundereigenschaften vermissen. Verändert sich beim Trinken kaum noch, zu wenig Eleganz. Könnte auch anderswo herkommen. Eigentlich ein recht beliebiger Wein. Leider wurde er parkerisiert.
Am Dienstag waren wir noch auf eine Stippvisite bei Antoine Lienhardt in Comblanchien. Hier ist alles etwas ungezwungener und die Degustationen immer überraschend und sehr spannend.
Antoine Lienhardt macht seit kurzem auch Negoce Weine. Und wir haben seinen Gamay aus dem Beaujolais und den Passe-Tout-Grain probiert. Beides supertrinkige Weine ohne Schwefelzusatz und Filtration aus biologischem Anbau. Beide Weine können Sie schon bald bei uns im Stalden probieren. Und besonders der Passe-Tout-Grain mit dem sinnigen Namen Sa seul raisin d’etre möchte ich Ihnen wärmstens empfehlen.